Wann immer ich Klinsmann im Fernsehen sehe, was aus gegebenem Anlass zur Zeit häufiger vorkommt, muss ich zwangsläufig an seinen Auftritt damals bei Günther Jauch denken, im Debüt der neuen ARD Talkshow am 11. September 2011. Denn dort erklärte er uns „den Amerikaner“ und wie der so tickt:
Das der zwar immer nach vorne schaue, und nicht nach hinten, doch in ständiger Angst lebe, seinen Job zu verlieren. Und keine Zeit hätte, sich mit Politik und Nachrichten tiefer zu beschäftigen.
„Der Amerikaner ist ein Doppelverdiener, dessen Kinder in die Schule gehen und der am Wochenende sein Haus repariert. Wenn der Abends nach Hause kommt, dann schaut er einen von 300 Fernsehsendern in der Küche und ist deshalb schlecht informiert“
Was die Möglichkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Geschehen in der Welt deutlich einschränke. Ganz dem Klischee entsprechend:
„Viele Amerikaner können diese Zusammenhänge auch gar nicht nachempfinden – Irak, Afghanistan, die Lager, all diese Themen“
Beruhigend, dass die USA auf 7.700 Atomsprengköpfen sitz.
Und dann geht mir die Szene Vorstellung nicht mehr aus dem Kopf, wie Klinsmann dass den unschuldigen Zivilisten erklärt, die einen fehlgeschlagenen Drohnenangriff mit schwersten Verbrennungen überlebt haben (bei dem Angriff kamen drei Kinder und eine Schwangere ums Leben). Oder den Unschuldigen, die in Guantanamo seit Jahren einsitzen oder eingesessen haben…