Der Philosoph Jörg Friedrich hat auf Heise „Stellung genommen“ zu dem erfolgreichen Crowd-Funding der Krautreporter, doch leider hat er in seinem Kommentar irgendwie das Thema verfehlt: Keineswegs geht es um die Zeitung im Allgemeinen, und hätte er die Seite der Krautreporter etwas näher studiert, dann wäre ihm das wohl aufgefallen.
Bevor er sich in seiner Abhandlung über die „Zeitung der Zukunft“ vollkommen verliert, bemängelt er die fehlende Innovation des Projektes, denn Online-Journalismus sei ein alter Hut, und jeder Journalismus sei bereits in irgendeiner Form online vertreten.
Abgesehen von der Tatsache, dass mir persönlich kein vergleichbares Online-Magazin in dieser Form bekannt ist (Werbefrei, ohne Abomodell / Paywall, finanziert von vielen unabhängigen Geldgebern, zugänglich für Jedermann), scheint Herr Friedrich den wesentlichen Teil einfach nicht verstanden zu haben: Dass es eben genau um die bestehende Form des Online-Journalismus geht.
Und das dies ein winzig kleiner Versuch ist, ein qualitativ anspruchsvolles Magazin zu produzieren. Ohne nervtötende Klickstrecken, ohne „Aufmerksamkeitsoptimierte“ Schlagzeilen, und ohne Native Advertising.